Der Paraiba-Turmalin
Ein Edelsteinphänomen des 20. & 21. Jahrhunderts
Mystisch, selten und heiß begehrt – die Steilkarriere des Paraiba-Turmalins ist ein nie dagewesenes Phänomen in der jüngeren Geschichte der Farbedelsteine. Die bislang entdeckten Vorkommen werden in absehbarer Zeit erschöpft sein. Doch die Karriere des Paraiba-Turmalins ist vermutlich noch nicht – und vielleicht auch gerade deshalb – an ihrem Höhepunkt angekommen.
Turmaline treten in einem breiten Farbspektrum auf, aber das türkise Leuchten des Paraiba-Turmalins hebt ihn aus der Edelsteinfamilie hervor. Doch woher kommt der Stein, dessen kometenhafter Aufstieg die Schmuckwelt in Atem hält?
Die Herkunft
Paraiba – der Name stammt von der Region in Brasilien, wo der Paraiba-Turmalin ursprünglich entdeckt wurde. Nach dem ersten Kontakt mit dem Stein in den frühen 1980er Jahren sollte es acht harte Jahre dauern, bis der Minenbetreiber Heitor Dimas Barbosa und sein Team 1988 erstmals 10 kg Rohmaterial zu Tage befördern konnten. Im Jahr darauf verdoppelte sich der Ertrag der Mine – feinste Qualität des Paraiba-Turmalins, ein Edelstein, der bis zu dem Zeitpunkt noch völlig unbekannt war. „Als der Stein zum ersten Mal vorgestellt wurde, fanden sich keine Käufer, weil die Schmuckwelt so ungläubig war, ob die Steine mit dieser faszinierenden Strahlkraft überhaupt echt sind“, erzählt Andeas Ableitner die spannende Geschichte des Paraiba-Turmalins.
Eine seit Anfang 1900 bestehende Schleiferei gehörte Ende der Achtziger zu den ersten Unternehmen, die die Außergewöhnlichkeit des Paraiba-Turmalins erkannten, und kaufte in großem Stil direkt von den Minenbetreibern ein. Die europäische Schleiferei brachte den Stein auf eine Messe in Basel – der Erfolg war überwältigend.
Von eben dieser renommierten Schleiferei bezieht die Manufaktur Ableitner die Paraiba-Turmaline für die in Lieboch handgefertigten Schmuckstücke. Auch als Anlagestein ist der Paraiba-Turmalin äußerst gefragt.
Primäre und sekundäre Vorkommen
Als die Gesteinserträge in den brasilianischen Minen nach nicht einmal zwei Jahrzehnten seit dem ersten Fund zurückgingen, wurden Geologen mit der Frage betraut, wo weitere Paraiba-Vorkommen möglich wären. Ausgehend vom Urkontinent konnte eine Linie von Brasilien in Richtung Nigeria und Mosambik gezeichnet werden, wo sekundäre Vorkommen gefunden wurden. Konkret bedeutet das, dass die im Laufen von Jahrmillionen aus den Bergen herausgelösten Kristalle von Flüssen weitertransportiert wurden. Durch die Rollbewegung in einem Flussbett transformiert sich die ursprüngliche Kristallform der Rohware in abgeschliffene, abgerundete Formen, die typisch für die aus Afrika kommenden Paraiba-Turmaline sind. Da Paraiba keine geschützte Herkunftsbezeichnung ist, sondern zur Bezeichnung aller Turmaline mit bestimmten chemischen Merkmalen herangezogen wird, die sich in der neon-blauen Farbgebung manifestieren, kann ein Paraiba-Turmalin sowohl aus brasilianischem wie auch aus afrikanischem Abbau stammen.
Auch diese sekundären Vorkommen, deren Bewirtschaftung erst im neuen Jahrtausend begann, werden sich in absehbarer Zukunft dem Ende zuneigen. Man befinde sich „auf der Zielgeraden“, analysiert der Lieferant und Branchenkenner, was sich marktwirtschaftlich in einer weltweit sehr hohen Nachfrage äußert.
Kupfer und Mangan sind für die türkise Farbe des Paraiba-Turmalins verantwortlich.
Photography: Andrew Lucas, Copyright: Guild Institute of Gemology, Courtesy: MTB Paraiba Tourmaline Mine
Paraiba-Turmaline als Anlage
Als der Paraiba-Turmalin in der Schmuckwelt durchbrach, stellte er einen neuen Weltrekord für den schnellsten und höchsten Preissprung in der Geschichte der Edelsteine auf: Während der Edelstein- und Mineralienshow in Tucson, Arizona, im Jahr 1989 explodierte der Preis von $ 80 auf $ 2.000 pro Carat. Seither ist sein Wert um ein Vielfaches gestiegen.
Quelle: InColor. 2018. Vol. 2, Issue 39, S. 43
Die Nachfrage ist weltweit hoch, denn Paraiba-Turmaline werden nicht nur für Schmuckstücke, sondern auch als Anlage ins Auge gefasst. „In unsicheren Zeiten wollen Menschen Anlagen, die sie schnell wieder absetzen können“, erklärt der Lieferant und betont die Wichtigkeit einer guten Beratung durch den Juwelier. Grundsätzlich darf die Anlage in Paraiba-Turmaline als lohnend angesehen werden, doch auch hier gibt es Steine, die mehr, andere aber weniger Potenzial haben.
„Unser Lieferant hat die Markttransparenz und weiß, welche Größen, Formen und Qualitäten gefragt sind“, unterstreicht Andreas Ableitner, selbst geprüfter Diamant- und Edelsteinexperte und Mitglied der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft. Von dieser profunden Fachkenntnis sowie dem guten Netz an Beziehungen profitieren die Kundinnen und Kunden von Juwelier Ableitner. Gekauft wird ganz nah an der Ursprungsquelle – von der Mine zur Schleiferei, von der Schleiferei zu Ableitner.
Der Paraiba-Turmalin im Schmuckdesign
Oval, rund, achteckig oder in Tropfenform sind Paraiba-Turmaline besonders gefragt, da sie sich in diesen Schliffformen gut als Ringsteine verarbeiten lassen. Doch auch andere Schliffformen sind erhältlich und beliebt. Die Mystik und Faszination des Steines dessen Form und Farbe in der Fassung und der Linienführung des Schmuckdesigns unterstrichen werden sollte, umgibt das jeweilige Schmuckstück und lädt dazu ein, die faszinierende Reise des Paraiba-Turmalins zu erzählen. Durch das Tragen wird die Geschichte weitergeschrieben und eröffnet eine völlig neue Erlebniswelt, die zur Mystik des Farbedelsteins beiträgt.
Neben dem unbestrittenen Seltenheitswert der Steine steht der Paraiba-Turmalin auch für den Pioniergeist und die Tatkraft, die dieses Edelsteinphänomen ermöglichten und die Schmuckwelt der jüngsten Geschichte in kaum fassbares Strahlen hüllte.
Juwelier Ableitner berät Sie gerne. Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin vor Ort.
Entdecken Sie die Paraiba-Kollektion in unserem Onlineshop oder bei uns vor Ort in Lieboch. Gerne beraten wir Sie ausführlich zum Ankauf von Paraiba-Turmalinen als Anlage.